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Lieferkettengesetz 2023: COSIB-Tipps und Empfehlungen zu den Auswirkungen und Pflichten -

Auf über 79 Millionen wächst die Anzahl der von Kinderarbeit betroffenen Minderjährigen weltweit. Und das trotz der von Unternehmen vereinbarten, freiwilligen Selbstkontrolle. Diese Verschärfung menschenrechtsverletzender Tätigkeiten in Bezug auf Kinder, aber auch Frauen oder andere schutzbedürftige Menschen macht deutlich, dass sich die Verantwortung nicht mehr einfach wegschieben lässt. Aus diesem Grund trat in Deutschland zum dem 1. Januar 2023 das „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz„ oder kurz „Lieferkettengesetz“ in Kraft.

Informationen des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

„Ziel ist es, den Schutz der Menschenrechte in globalen Lieferketten zu verbessern. Es geht nicht darum, überall in der Welt deutsche Sozialstandards umzusetzen, sondern um die Einhaltung grundlegender Menschenrechtsstandards wie des Verbots von Kinderarbeit und Zwangsarbeit.“, heißt es dazu auf der Seite des BMZ.

Viele Unternehmen beziehen Vorprodukte. Nicht immer ist transparent und nachvollziehbar, ob diese aus Quellen stammen, die ethisch korrekt und im Sinne der Menschenrechte handeln. Deshalb legt das Gesetz klare und umsetzbare Anforderungen für die Sorgfaltspflichten von Unternehmen fest und schafft so Rechtssicherheit für sowohl für Unternehmen als auch die Betroffen.

Das neue deutsche Lieferkettengesetz gilt ab dem 1. Januar 2023 jedoch zuerst nur für Unternehmen ab 3000 Mitarbeitenden. Erst ab 1. Januar 2024 sinkt die Grenze auf Unternehmen mit 1000 Mitarbeitern.

EU plant noch umfassenderes Lieferkettengesetz

Eine geplante EU-weite Regelung, die am 1. Juni 2023 vom Europäischen Parlament verabschiedet wurde, geht über das deutsche Gesetz noch hinaus. Danach sollen bereits Unternehmen (mit Sitz in der EU) mit mehr als 250 Mitarbeitern und einem weltweiten Jahresumsatz von mehr als 40 Millionen Euro zur Prüfung der Einhaltung von Menschenrechten verpflichtet werden. Darüber hinaus werden auch solche nicht-europäische Unternehmen mit einbezogen, die einen Umsatz von mehr als 150 Millionen Euro erzielen und davon mindestens 40 Millionen Euro in der EU erwirtschaften.

Auch mit diesem Gesetz werden die betroffenen Unternehmen sollen künftig verpflichtet werden, negative Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf Menschenrechte und Umwelt zu ermitteln und, zu verhüten, zudem müssen sie die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards auch bei ihren Partnern in der Wertschöpfungskette überwachen. Nach der erfolgreichen Abstimmung im Parlament, starten jetzt die konkreten Verhandlungen für die endgültige Version (Europaparlament und Ministerrat).

Dazu sind Sie im Rahmen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz verpflichtet

Unternehmen, der genannten Größenordnungen und mit Sitz in Deutschland müssen folgende Sorgfaltspflichten einhalten:

  • Unternehmen werden verpflichtet, eines Risikomanagement für bzw. gegen die Risiken durch Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden zu etablieren.
  • Die Identifizierung dieser Risiken betrifft nicht nur die direkten Zulieferer, sondern muss entlang der gesamten Lieferketten auch für deren Zulieferer erfolgen.
  • Insgesamt 11 international anerkannte Menschenrechte unterliegen der Lieferkettensorgfaltspflicht. Darunter fallen unter anderem die Verbote von Kinderarbeit, Sklaverei und Zwangsarbeit. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz muss eingehalten und eine angemessene Entlohnung sichergestellt werden.
  • Überwacht werden die Regeln von der neu geschaffenen "Borna" - einer Außenstelle des Bundesamts für Wirtschaft und Außenkontrolle.

Nun fragen Sie sich vielleicht, wie Unternehmensverantwortliche, Geschäftsführer oder Einkaufsleiter sicherstellen können, dass beim jeweiligen Lieferanten im Ausland soziale und ökologische Standards eingehalten werden. Und auch wir als COSIB und langjähriger SAP-Partner, stellen auf den Prüfstand, wie wir unsere Kunden in diesem Prozess unterstützen können.

Mehr Nachvollziehbarkeit und Transparenz im Lieferkettengesetz

Wir empfehlen im Prozessschritt der Lieferantenauswahl eine mehrstufige Lieferantenqualifizierung einzuführen. Dieser Prozess wird in aller Regel im strategischen Einkauf umgesetzt, bei denen Unternehmen beispielsweise mit Lösungen wie SAP Ariba Sourcing oder einem Supplier Lifecylce Management umsetzen können. Im besten Fall ergänzen Sie diesen Schritt, um eine Compliance-Prüfung im Hinblick auf aktuelle Sanktionslisten.

Ein weiterer Schritt sind regelmäßige interne oder externe Lieferantenaudits sowie Ad-hoc-Abfragen beim Lieferanten oder bei den Mitarbeitern. Mit Experiencedaten, die zum Beispiel mittels Qualtrics erhoben werden, könnten von einer potenziellen Ausbeutung betroffene Mitarbeiter einen Missstand anonym aufzeigen. Zusätzlich können externe Partner oder lokale Agenturen eine gute Unterstützung sein.

Im Beschaffungsprozess sind im Wesentlichen drei Prozesse entscheidend

  • Risiko Management
  • Supply Chain Transparenz
  • Traceabilty

Mit einer Risiko Management Software können Lieferanten-Ereignisse, Rankings oder externe Partnerinformationen mit ggf. Audits (bspw. Ecovadis) aktiv überwacht werden. So wird in jedem Fall sichergestellt, dass ein Einkaufsleiter stets über seine Lieferantenbasis und potenzielle aufkommenden Risiken in der Supply Chain informiert ist.

Mit dem SAP Business Network wir sichergestellt, dass globale Lieferungen stets transparent und nachvollziehbar sind. In Kombination mit der Blockchain-Technologie kann der Ursprung von verschiedenen Partnern entlang der Wertschöpfungskette nachvollzogen werden.

Päckchen oder Container lassen sich fälschungssicher verschlüsseln, labeln und mittels Blockchain parametrisieren. Diese lückenlose Dokumentation zeigt dem Einkäufer, dass eine Bestellung tatsächlich vom Lieferanten einer bestimmten Mine versandt wurde. So haben bereits einige Automobilhersteller begonnen, eine Blockchain-Technologie als Folge einer Industrieinitiative einzusetzen. Sie kaufen so verantwortungsbewusst strategische Materialien ein und sichern zudem neben Nachhaltigkeit und Transparenz auch Effizienz.

Fazit

Die Verantwortung für Unternehmen, sofern es Sie betrifft, ist ohne Frage hoch. Das gilt sowohl ethisch, als auch monetär. Software allein kann nicht alles lösen, sie bieten jedoch ergänzende, etablierte Standards, die gesetzlichen Vorgaben entsprechen und mehr Transparenz in den Lieferketten ermöglichen.


 

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann sprechen Sie uns gern an. 
Unser Berater-Team freut sich auf Sie.

 

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